Papas brauchen Zeit für die Beziehungspflege


Studien zeigen, dass die ersten Stunden und Tage nach der Geburt für die Eltern-Kind-Bindung von großer Bedeutung sind. Mütter sind hier (biologisch) klar im Vorteil, doch auch die Väter sollten viel auf Hautkontakt mit dem Familienzuwachs setzen. Kinderarzt Bert Nagel hat die wichtigsten „Bonding“-Tipps für Väter.

• Bonding: Unter „Bonding“ versteht man den Aufbau der Eltern-Kind-Beziehung. Nach der Geburt soll das Baby dafür am besten auf der nackten Haut der Mutter liegenbleiben dürfen. Bei einem Kaiserschnitt können Mutter und Kind allerdings oft nicht sofort miteinander kuscheln – dann soll sich das Baby idealerweise gleich an den Oberkörper des frischgebackenen Vaters schmiegen und sich Haut an Haut mit ihm ausruhen dürfen.

• Durch den direkten Hautkontakt nimmt das Baby Herzschlag und Geruch der Eltern wahr. Er stärkt die Bindung, was wiederum Urvertrauen herstellt. Erfahrungen sind außerdem für die Synapsenbildung im kindlichen Gehirn wichtig. Bekommen die Nervenzellen Reize, entstehen bleibende Verbindungen. Erfahrene Hebammen sagen außerdem, dass der Hautkontakt auch die Eltern stärkt: Sie fühlen sich selbstbewusster und kompetenter, wenn sie sich viel Zeit für das Bonding nehmen.

• Weitere Vorteile: „Nachdem die Babys neun Monate lang in einer 37 Grad warmen Umgebung verbracht haben, können sie durch das Kuscheln auch ihre eigene Körpertemperatur besser halten“, weiß Bert Nagel vom Kinderärztezentrum Graz-Raaba. Mit Mamas Hautkontakt soll auch der Start in die Stillzeit besser klappen – die Nähe regt den Milchbildungsprozess an.

• Neugeborene nehmen ihre Umwelt sehr stark über ihre Haut wahr. Ihre Haut ist wesentlich dünner und durchlässiger als die von Erwachsenen. Es dauert rund 10 Jahre bis die Hautdicke der von Erwachsenen entspricht. Streicheln und Berührungen sind notwendige Nahrung für die seelische und soziale Entwicklung des Babys und die Sinnesentwicklung.

• Zeit für Babypflege und Kuscheln: „Das Übernehmen des Wickelns, einfache Babymassage und das Tragen des Kindes beim Spaziergehen mit Hilfe eines Tragetuchs sind für viele Väter weitere hervorragende Möglichkeiten, um ihrem Baby ganz nahe zu sein und die Bindung zu stärken“, gibt Nagel weitere Tipps für einen gelungenen Beziehungsstart zwischen Papa und Winzling. Wesentlich sei es für die Väter, mögliche Hemmungen gegenüber dem zarten kleinen Säugling zu überwinden und auch Zeit alleine mit dem Baby zu verbringen und es zu versorgen.

Über das Kinderärzte Zentrum Graz-Raaba
Im Kinderärzte Zentrum Graz-Raaba finden Eltern wesentliche Kompetenzen rund um die medizinische Versorgung und Beratung für ihr Kind gebündelt. Die drei erfahrenen Fachärzte für Kinder- und Jugendheilkunde Karl Martin Hoffmann, Bert Nagel und Thomas Rehak führen am Standort in der Dr. Auner Straße in Raaba-Grambach ihre Praxen. Angeboten werden alle kinderärztlichen Dienstleistungen und zusätzliche Angebote im Rahmen der Spezialisierung der Ärzte auf Kinderkardiologie und Gastroenterologie.